Coaching
2.9.2024

Schnelles Denken, langsames Denken

Eine Rechenaufgabe für dich

Ein Schläger und ein Ball kosten zusammen 1,10 Franken. Der Schläger kostet 1 Franken mehr als der Ball. Wie viel kostet der Ball?

Na, hast du gedacht 10 Rappen? Leider falsch. Da hat dich dein schnelles Denken verführt. Wenn der Ball und der Schläger zusammen 1.10 Franken kosten, kann der Schläger nicht 1 Franken teurer sein als der Ball. Sonst wäre der Ball 10 Rappen + 1.10 = 1.20. Der Ball kostet tatsächlich 5 Rappen, der Schläger 1.05 und zusammen gibt das 1.10 Franken. Die algebraische Herleitung findest du untenstehend.

Wir alle haben zwei Denksysteme, nämlich das schnelle und das langsame Denksystem (Quelle Buch Thinking Fast and Slow vom Nobelpreisträger Daniel Kahnemann).  

Das schnelle Denken (System 1) passiert automatisch, intuitiv, emotional, mühelos und unbewusst.

Beispiele:  

  • Reaktionen auf Gefahr: Wenn du plötzlich ein Auto auf dich zurasen siehst, springst du instinktiv zur Seite, ohne bewusst darüber nachzudenken.
  • Vertraute Aufgaben: Wenn du beim Lesen eines einfachen Wortes wie „Hund“ sofort ein Bild eines Hundes im Kopf hast.
  • Alltagsentscheidungen: Entscheidungen wie das Einschalten des Lichts, wenn du einen dunklen Raum betrittst, geschehen automatisch.

"Deshalb ist es oft ratsam, sowohl schnell zu denken, jedoch das ganze nochmals in Ruhe langsam zu überdenken. "

Das langsame Denken (System 2) ist geprägt von Merkmalen, wie analytisch, bewusst, logisch, anstrengend und kontrolliert.

Beispiele:  

  • Komplexe Berechnungen: Wenn du 17 × 24 berechnest, musst du innehalten und die Aufgabe Schritt für Schritt lösen.
  • Wichtige Entscheidungen: Wenn du vor der Entscheidung stehst, ob du ein Haus kaufen sollst, analysierst du die Finanzen, wägst Vor- und Nachteile ab und konsultierst vielleicht noch Experten.
  • Lernen einer neuen Fertigkeit: Beim Erlernen einer neuen Sprache oder beim Autofahren als Anfänger wird System 2 aktiviert, weil du dich konzentrieren und bewusst lernen musst.

 

Das Beispiel mit dem Schläger und dem Ball zeigt, wie unser Gehirn oft dazu neigt, schnelle, aber falsche Schlüsse zu ziehen, wenn es auf Intuition (System 1) vertraut. Erst durch das bewusste, langsame Denken (System 2) gelingt es uns, die richtige Lösung zu finden. Es betont die Notwendigkeit, in komplexen oder verwirrenden Situationen innezuhalten und genauer nachzudenken, um Fehlschlüsse zu vermeiden.

Deshalb: Intuition ist etwas Grossartiges, schnelles Einschätzen, manchmal sogar lebensrettend. Allerdings kann es uns manchmal durchaus in die Irre führen und zu voreiligen und falschen Schlüssen verleiten. Deshalb ist es oft ratsam, sowohl schnell zu denken, jedoch das ganze nochmals in Ruhe langsam zu überdenken.

Herzlich,
Tom Hadorn

www.tomhadorn.ch

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Lösung mathematisch hergeleitet: Der Ball ist x.  

x + (x + 1) = 1,10

2x + 1 = 1,10

2x = 0,10

x = 0,05

Der Ball kostet 0,05 Franken (5 Rappen) und der Schläger kostet 1,05 Franken. Zusammen ergibt das 1,10 Franken.