Das hast du toll gemacht! Du bist ein guter Kommunikator. Dein Englisch beeindruckt mich.

Oder:

Du musst das das besser machen. Du bist einfach immer ungenau. Du machst zu viele Fehler.

Was fühlt sich besser an? Wirst du lieber gelobt oder kritisiert? Und umgekehrt, lobst du eher oder neigst du zu Kritik? Was passiert, wenn wir gelobt oder kritisiert werden?  

Kritik aktiviert oft das Stresssystem und löst eine „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion aus. Besonders destruktive Kritik kann langfristig zu vermindertem Selbstwertgefühl und Burnout führen. Konstruktive Kritik hingegen hat eine positive Wirkung, wenn sie respektvoll und lösungsorientiert formuliert ist. So kann sie helfen, Fehler zu erkennen und sich zu verbessern. Allerdings führt Kritik oft zu Demotivation. Selbstzweifel, Stress oder Angst.

"Wer andere stärken will, konzentriert sich auf das Positive – und lobt dabei ehrlich und gezielt."

Lob aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn. Das führt zur Ausschüttung von Dopamin, unserem "Glückshormon". Diese positive Verstärkung fördert Motivation und Wohlbefinden. Studien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig gelobt werden, resilienter, zufriedener und produktiver sind. Lob führt zu Motivation, stärkt Beziehungen, schafft Nähe und Vertrauen und fördert ein gesundes Selbstwertgefühl.  

Die moderne Psychologie bestätigt, dass Lob eine stärkere und nachhaltigere Wirkung auf das menschliche Verhalten hat als Kritik. Der Psychologe John Gottman fand heraus, dass für stabile Beziehungen (privat wie beruflich) ein Verhältnis von 5:1 zwischen positivem Feedback (z. B. Lob) und negativem Feedback (z. B. Kritik) notwendig ist. Du darfst also nach einer Kritik, fünfmal loben, damit sich die kritisierte Person in Balance fühlt.  

Fazit: Lob erzielt nachweislich bessere und nachhaltigere Effekte als Kritik, insbesondere in Hinblick auf Motivation, Beziehungen und Selbstwert. Kritik sollte sparsam, konstruktiv und respektvoll eingesetzt werden, um Entwicklungsprozesse zu fördern. Ein Umfeld, das auf Anerkennung basiert, schafft Raum für Wachstum, Kreativität und Zufriedenheit.

Wer andere stärken will, konzentriert sich auf das Positive – und lobt dabei ehrlich und gezielt.

Herzlich,
Tom Hadorn

www.tomhadorn.ch

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